Duisburg.
Im Freien etwas essen ist momentan ein Kampf, der entweder in der Kapitulation oder mit Verletzten endet. Denn egal wo, Wespen sind momentan ungebetenen Tischgäste.
Während du jedoch noch mit deinem Essen ins Haus flüchten kannst, können das Mitarbeiter von Bäckerei- und Konditorbetrieben nicht. Da kommen die gelb-schwarzen Plagegeister von ganz alleine in die Backstube bis hinter der Theke.
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Doch was für den Kunden nur nervig ist, ist für die Betriebe ein echtes Problem. Wir haben mit einem der Geschäftsführer der Bäckerei Bolten gesprochen. Bei dem Familienunternehmen hat sich in den letzten 60 Jahren viel verändert, nur die Wespen sind in einigen der 50 Filialen immer wieder ein großes Problem, das nicht so einfach zu lösen ist.
Kammerjäger kommt in die Filialen
„Durch die lang anhaltende Hitze ist es tatsächlich ganz extrem dieses Jahr“, sagt Geschäftsführer Tim Schenkel-Bolten. „Viele Möglichkeiten gegen die Wespen vorzugehen haben wir jedoch nicht.“ In Extremfällen würde zwar immer wieder der Kammerjäger nach Ladenschluss gerufen werden, doch die Plagegeister kämen wieder. Tim Schenkel-Bolten: „Wir hatten schon Extremfälle, wo die sich Nester in der Decke von Filialen gebaut hatten.“
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Im Sommer kämen sowieso schon weniger Menschen, weil sie bei der Hitze lieber ein Eis essen oder schwimmen gingen. Die Wespen stießen bei den Kunden auch oft nur auf wenig Verständnis: „Wenn manche die Wespen sehen, gehen sie einfach wieder.“
Kuchen und Gebäck muss weggeschmissen werden
Was sollten die Mitarbeiter, die die Insekten den ganzen Tag ertragen müssten, auch tun? „Wenn sich 100 Wespen auf einem Kuchen niedergelassen haben, können die Mitarbeiter sie schlecht wegscheuen. Was sie auch gar nicht sollen, weil es gefährlich ist.“ Die Teilchen und Kuchen würden dann weggeschmissen, erklärt Schenkel-Bolten weiter.
„Es gibt zwar Duftfallen, aber wenn ich die Wahl zwischen einem süßen Kuchen und einer Duftfalle hätte, würde ich natürlich auch den Kuchen wählen“, sagt Schenkel-Bolten. Was helfen würde, wären Klimaanlagen, da die Wespen wärmere Gefilde bevorzugen würden. Doch in den Filialen ohne Klimaanlage kämen sie mit der offenen Tür zuhauf herein. „Wie legen in einigen Filialen auch nur vereinzelt Sachen in der Theke aus und holen die Ware bei Bedarf dann von hinten.“
Wirkliche innovative Lösungen hätten sich jedoch noch nicht ergeben. Schenkel-Bolten hält deswegen jetzt auf die aktuellen Wetter-Prognosen: „Wir haben die Hoffnung, dass es kälter wird.“