Totgeglaubte leben länger. Diese Weisheit macht sich einmal mehr an der Wiederauferstehung eines längst beerdigt vermuteten Automobilprojektes fest. Der Loremo, das 1,5 Liter Sparauto, soll nun doch irgendwann auf den Straßen rollen.
Dorsten.
2007 war das Unternehmen Loremo mit einer Förderzusage des Landes in Höhe von 2,3 Mio Euro von München nach Marl übergesiedelt. Immer wieder war danach die Produktion des kleinen Wagens angekündigt – jedoch nie realisiert worden. Bis auf einen Prototypen war vom Wagenbau nie etwas zu sehen. Und der Prototyp wurde auf Messen reichlich präsentiert – mehr aber auch nicht. Vom richtigen Auto konnte bei diesem Vehikel übrigens nie die Rede sein – wirklich fahrbereit war das Teil auf vier Rädern nicht.
Ende Juni 2010 verabschiedete sich Loremo mit Vorstand Thomas Zollhoefer an der Spitze dann gen München. Was wiederum das Land NRW auf den Plan rief, die Fördergelder zurückzufordern. Immer wieder hatte Zollhoefer – auch im Gespräch mit der WAZ – betont, der Loremo sei noch nicht ganz aufgegeben, die Suche nach Investoren laufe weiter.
„Die Konkurrenz ist ihnen schon lange davon gefahren“
Im Juni letzten Jahres hatte Loremo dann den einzig existierenden Prototyp des Modells, der in Dorsten stand, zurückgekauft. Der Wagen war bei der Firma Mo Clean eingelagert. Inhaber Jörn Moldenhauer hatte das grasgrüne Vehikel festgehalten, weil er gegen die Firma Loremo noch Forderungen geltend machte. Die sind jetzt beglichen, wie Moldenhauer bestätigte: „Ich hatte eine Zwangsversteigerung anberaumt, um an mein Geld zu kommen. Mitte 2011 hat sich Loremo dann bei mir gemeldet und den Wagen zurückgekauft. Damit hatte ich gar nicht mehr gerechnet“, gibt der Dorstener zu. Aber: „Sie haben ihre Schulden bis auf den letzten Cent beglichen.“ Große Chancen räumt Moldenhauer einer Weiterentwicklung des Sparautos allerdings nicht mehr ein: „Dafür sind sie drei Jahre zu spät dran. Die Konkurrenz ist ihnen schon lange davon gefahren.“
[kein Linktext vorhanden]Auf seiner Internetseite gibt das Unternehmen an, dass die Generalversammlung der Loremo AG im Juli 2011 einer massiven Kapitalerhöhung zugestimmt und damit den Weg für einen Neubeginn frei gemacht habe. Zum 1. Oktober 2011 hat die Gesellschaft wieder Räumlichkeiten in Dorsten angemietet – an der Barbarastraße 50 b. Allerdings hängt dort nur ein Postkasten. Die Räume sind zwar renoviert, Arbeitsabläufe finden aber sichtbar nicht statt.
Vom 23. bis zum 25. November wurden das Fahrzeug, das technische Grundkonzept sowie das Geschäftsmodell dann einer Gruppe von potenziellen Investoren in Istanbul vorgestellt. Außerdem hat sich Loremo mit der sportlink & cie AG einen neuen Marketingpartner an die Seite geholt. Und hinter sportlink steht ein Mann Namens Bernd E. Link – der nunmehr auch als Aufsichtsratsvorsitzender bei der Firma Loremo agiert.