Berlin.
Den für Donnerstag angekündigten Streik der Fluglotsen will die Deutsche Flugsicherung durch eine einstweilige Verfügung verbieten lassen. Der Streik wäre inmitten der Hauptreisezeit mehr als Schikane, sagte ein Lufthansa-Vorstand.
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) will den für Donnerstag angekündigten Streik der Fluglotsen auf juristischem Wege verhindern. Die DFS habe noch am Dienstag einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die angekündigten Arbeitsniederlegungen gestellt, sagte DFS-Sprecher Axel Raab am Mittwoch dem Nachrichtensender N24. Die DFS hoffe, dass die Richter zu ihren Gunsten entscheiden würden.
Die Deutsche Lufthansa warf den Fluglotsen angesichts des geplanten sechsstündigen Streiks Schikane vor. „Ein solcher Streik inmitten der Hauptreisezeit wäre nicht nur völlig überzogen, sondern würde die Grenze zum Schikanösen überschreiten“, sagte Stefan Lauer, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor der Fluggesellschaft, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Mittwoch. Die Lufthansa halte die Forderung der Gewerkschaft deutscher Fluglotsen (GdF) „auch angesichts der neuen, im Interesse der Verbraucher liegenden Europäischen Regulierung, nicht für erfüllbar“.
Die DFS sei ein staatlicher Monopolanbieter und wäre aufgrund ihrer Gebührenfinanzierung und wegen des Vollkostendeckungsprinzips selbst kaum geschädigt, sagte der Lufthansa-Manager. Den Schaden eines solchen Streiks hätten deshalb die Fluggäste und die Airlines zu tragen.
Nach einer Urabstimmung hatte die GdF die Fluglotsen aufgerufen, die Arbeit am Donnerstag von sechs bis zwölf Uhr niederzulegen. Sollte es tatsächlich zum Streik kommen, müssten sich Reisende auf erhebliche Behinderungen einstellen: Bis zu 2500 Flüge könnten Schätzungen zufolge direkt betroffen sein. (afp)