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Hund: Professionelle Gassigeherin verrät: „HIER würde ich mit meinem Hund niemals hingehen“

Hund: Professionelle Gassigeherin verrät: „HIER würde ich mit meinem Hund niemals hingehen“

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Foto: Vanessa Hellwig

Essen. 

Fröhlich wedelt Hund Sammy mit dem Schwanz, als die profesionelle Gassi-Runde losgeht. Anja Schmidt aus Essen hat ihn, Charlie, Fun und einen weiteren Sammy mit dem Auto abgeholt, um mit ihnen Gassi zu gehen.

Fast zu schön, um wahr zu sein, aber: Damit verdient die 49-Jährige aus Essen ihre Brötchen. Sie ist professionelle Gassigeherin und hat wohl den absoluten Traumjob eines jeden Hunde-Freundes.

Hund: Dogwalking mit der netten „Gassi-Tante“

Heute dreht sie die Runde mit ihren vier Schützlingen an der Ruhr. Die Hunde kennen den Weg, laufen ein Stück vor, warten dann aber immer, bis die Dog Walkerin nachkommt. „Für sie bin ich die nette Gassi-Tante. Sie sollen sich wohlfühlen, sich auspowern, einfach glückliche Hunde sein“, sagt Schmidt.

Auch die Stellen, an denen sie ins Wasser dürfen, kennen die munteren Vierbeiner schon. Aber erst, als Schmidt ihr „Okay“ gibt, laufen sie an diesem heißen Tag fröhlich ins kühle Nass.

Große Verantwortung für die Hundebande

Und als Schmidt dann ein Stöckchen findet, wedeln die Hundeschwänze noch ein bisschen schneller. Dogwalking macht zwar für Hund und Mensch eine Menge Spaß, aber das ist natürlich nicht alles.

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„Es ist eine mega Verantwortung“, sagt Schmidt. Sie muss stets alle Vierbeiner im Blick behalten. Die Hunde ihrer Gassirunde arbeitet sie erst drei Monate an Geschirr und Schleppleine ein, bis sie frei mitlaufen dürfen. „Ich muss erst sicher sein, dass sie auf meinen Rückruf hören“, sagt Schmidt.

Außerdem müssen die Hunde langsam aneinander gewöhnt werden. Sonst könne es auch zu Mobbing unter den Hunden kommen – und das sei für Tiere genau so schmerzvoll wie für Menschen.

HIER geht der Gassi-Geh-Profi niemals hin

„Es ist nicht gut, wenn ein fremder Hund in eine fremde Hundegruppe reinknallt. Die wollen den Neuen dann erstmal testen und jagen ihm hinterher. Das ist Mobbing und für ihn keine schöne Erfahrung“, erklärt Schmidt.

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„Deswegen würde ich niemals mit den Hunden auf eine Hundewiese gehen“, so Schmidt, denn das sei „ein Hort für Hundemobbing“. Herrchen und Frauchen würden den Ausflug zur Wiese oft für einen Plausch nutzen und daher manchmal nicht gut genug auf ihren Vierbeiner Acht geben.

Die Leidenschaft zum Beruf gemacht

Das käme bei Schmidt nicht in die Tüte. Mindestens seit 2012, als Hund Charly, mittlerweile 14 Jahre alt, bei ihr einzog, wollte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen. Beim Gassi gehen mit Charly gesellten sich hin und wieder Hunde von Freunden dazu. „Und das hat sich dann verselbstständigt“, erzählt Schmidt.

Sie machte eine Zertifizierung an der Hundeakademie Köln, ließ sich im „Dog Walking“ ausbilden. Dann gründete sie im Juli 2018 ihre eigene kleine Firma „Anjas tierische Auszeit“ und geht seitdem professionell mit Hunden spazieren.

Frische Luft, Bewegung und der Kontakt zu den geliebten Vierbeinern – Schmidt kann sich gar nichts anderes mehr vorstellen. „In einem Bürojob würde ich unglücklich werden“, ist sich die 49-Jährige mit dem Hunde-Traumjob heute sicher. (vh)