Frank Jochims, Christoph Oboth: Kleine Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet, DGEG Medien, 24,80 Euro
Mehr als 150 Jahre lang stellte der Steinkohlenbergbau einen herausragenden Wirtschaftszweig dar, ohne den der schnelle Aufstieg Deutschlands zur modernen Industrienation kaum möglich gewesen wäre. Im Zeitalter der Globalisierung ist die heimische Steinkohle zu teuer geworden. 2018 schließt mit Prosper Haniel in Bottrop die letzte Zeche im Ruhrgebiet. Eine gute Gelegenheit, um sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Die „einheimischen“ Autoren Frank Jochims (Historiker) und Christoph Oboth (Historiker und Fotograf) schildern allgemeinverständlich die Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Revier von den vorindustriellen Anfängen, über die Glanzzeiten bis hin zum Beschluss des Ausstiegs.
Neben dem geschichtlichen Ablauf kommen auch soziale (Arbeits- und Lebensalltag der Bergleute), technische („Wie geht Bergbau?“) und architektonische Aspekte (Bergbauarchitektur und Zechensiedlungen) nicht zu kurz. Durch die zahlreichen, teilweise farbigen Fotografien wird das Lesen niemals anstrengend.
Wer die Historie des Steinkohlenbergbaus „praktisch“ nacherleben möchte, sei auf den Reiseführer von Wolfgang Berke „Auf Zeche“ hingewiesen, der insgesamt 100 besuchbare Zechenstandorte im Ruhrgebiet beschreibt.