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Heftiges Unwetter fegt in zwei Wellen über Lüdenscheid hinweg

Heftiges Unwetter fegt in zwei Wellen über Lüdenscheid

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Foto: WR
Auf den Tag genau vier Wochen nach dem geplatzten Firmenlauf hat Freitagabend erneut ein Unwetter Lüdenscheid überrollt. Aber diesmal eines, das es in sich hatte – und auch noch in zwei Wellen kam. Trotz Warnungen im Vorfeld hatte das Wetterchaos die Stadt kalt erwischt.

Lüdenscheid. 

16 Uhr:

In der ersten Welle krachen starke Äste, kippen in Höhe des Lidl-Marktes Bäume an der Volmestraße in Brügge auf die Fahrbahn. Aber auch in den sogenannten Wahrde-Kurven am Anstieg der B 54 Richtung Halver blockieren sie den Verkehr. Ebenfalls betroffen: der Bereich Ostendorf.

18 Uhr, Welle zwei rollt. „Die Blitzeinschläge und der Donner waren so nah, da wäre mir fast das Mobiltelefon aus der Hand gefallen“, berichtet ein entsetzter Lüdenscheider, der am Pieperskamp wohnt: „So etwas habe ich wirklich noch nicht erlebt.“

18.30 Uhr: „Wir haben im Moment die Übersicht verloren“, heißt es auf der Leitstelle der Polizei in Iserlohn, wo ein regelrechter Meldungshagel über umgestürzte Bäume, herausgerissene Gullideckel und abgesoffene Keller auf die Beamten niederprasselt. Aber glücklicherweise seien keine Unfälle mit Verletzten zu beklagen, sagt der Polizeisprecher.

19 Uhr: Die Lüdenscheider Feuerwehr meldet „gefühlte 300 umgestürzte Bäume“ im Stadtgebiet, darüber hinaus „jede Menge vollgelaufener Keller“. In der Dammstraße erwischen fallende Bäume eine Reihe geparkter Autos. Die alarmierten Rettungskräfte kommen mit ihren Einsätzen kaum noch nach.

Horror auf der Sauerlandlinie

Entwarnung gibt am späten Nachmittag die Pressestelle der Autobahnpolizei in Dortmund für die Sauerlandlinie. Es seien zwar mehrere umgestürzte Bäume auf der Fahrbahn im Bereich Drolshagen gemeldet – doch neben diesen Gefahrenstellen habe es bislang keine Verkehrsunfälle auf der A 45 gegeben.

Wer am späten Nachmittag jedoch auf der Königin der Autobahnen unterwegs war, erlebte freilich sein blaues Wunder: Sturzregen und Äste ohne Ende auf Fahrbahn. „Es war der Horror. Ich habe mir fast in die Hose gemacht, als der Blitz direkt neben dem Auto einschlug“, formulierte es eine Lüdenscheiderin drastisch.