Apotheken in Deutschland schlagen Alarm.
Denn aufgrund von Lieferengpässen stoßen Kunden nicht nur im Supermarkt auf leere Regale – sondern auch in der Apotheke.
Apotheken schlagen Alarm wegen Lieferengpässen
Die Engpässe bei Medikamenten ziehen sich laut Apotheker Christian Pacher aus Ingolstadt „querbeet“ durch alle Produkte.
Zwar gebe es für einige Artikel wie Husten- oder Fiebersäfte Alternativen von mehreren Herstellern mit ähnlichen Wirkstoffen – das sei bei 80 bis 90 Prozent der Kundenbestellungen der Fall. Doch wie Apotheker Uwe-Bernd Röser gegenüber „Focus Online“ berichtet, werden die Lieferengpässe seit Pandemie- und Kriegsbeginn „immer dramatischer“.
Apotheker nennt betroffene Artikel
Schwer zu bekommen sind laut Röser zurzeit beispielsweise bestimmte Blutdrucksenker oder Psychopharmaka sowie ein Mittel gegen Epilepsie, ein starkes Schmerzmittel aus der Palliativmedizin oder auch ein Krebsmedikament, das im Fall von hormonabhängigen Karziomen zum Einsatz kommt.
Die Apotheken versuchen dies durch neue Importwege oder sogar teilweise durch eigene Herstellung auszugleichen. Doch die Engpässe treten teilweise so plötzlich und erwartet auf, dass man nicht immer ausreichend schnell reagieren könne.
Apotheke: Zwei Drittel der in Deutschland benötigten Wirkstoffe kommen aus Asien
Doch wieso sind ausgerechnet Apotheken und Medikamente von diesen Engpässen betroffen? Wie „Focus“ erklärt, hängt dies unter anderem mit der Globalisierung zusammen: Selbst bei lebenswichtigen Stoffen gebe es weltweit oft nur noch eine Handvoll Hersteller – da wiegt jeder Ausfall doppelt schwer.
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Zwei Drittel der in Deutschland benötigten Wirkstoffe werden in Asien hergestellt und meist über den Seeweg nach Europa geschickt. Bereits die Blockade des Suez-Kanals im letzten Jahr sorgte dabei für Probleme – genauso wie bis heute coronabedingte Schließungen von Containerhafen in Asien.
Apotheker rät zu Bestellungen im Voraus
Gegenüber „Focus Online“ äußert Apotheker Christian Pacher den Ratschlag, dass sich Kunden, die regelmäßig ein bestimmtes Medikament benötigen, eine Woche im Voraus um Nachschub kümmern sollten. (at)