New York.
Die Terroranschläge vom 11. September 2001 haben die Welt verändert. Es ist der Verlust, der das Jahrzehnt nach 9/11 geprägt hat. Was bleibt ist aber auch die versöhnliche Erkenntnis, dass die Rechnung von Osama bin Laden nicht aufgegangen ist.
Jeder weiß, wo er war, als die Flugzeuge am 11. September 2001 ins World Trade Center rasten. Die Menschen auf der ganzen Welt waren Zeugen des Terroranschlags, der eine Dekade prägte, das Leben veränderte. Es sind nicht die Wasserflaschen, die wir beim Fliegen nicht mehr mitnehmen dürfen. Oder der Umgang mit unseren Daten. Freiheit und Sicherheit standen schon immer in einem Spannungsverhältnis, das durch Hysterie aus den Fugen gerät. Es ist der Verlust, der dieses Jahrzehnt prägt. Der Verlust an Vertrauen, an Kontrolle, an Gewissheit.
Der Abstieg der USA Osama bin Laden ist tot, aber Amerika ist nicht der strahlende Sieger im Kampf gegen den Terror. Was nicht an Atta und seiner extremistischen Nihilisten-Truppe lag, sondern an der orientierungslosen Bush-Regierung. Das Wir-Gefühl der zivilisierten Welt nach den Anschlägen hat der Präsident als Kriegsherr zerschlagen. Und mit dem Gefangenenlager Guantánamo haben sich die USA selbst verraten. Die Erlaubnis zu foltern war fatal. Die Einschränkung von Rechtsstaatlichkeit und Freiheit als Antwort auf den Angriff auf eben diese Werte bleibt grotesk, die Folgen verheerend. Die verzweifelten Staaten von Amerika sind dabei, sich selbst zu besiegen – moralisch wie finanziell.
Der Vertrauensverlust betrifft aber nicht nur die Weltmacht USA. Niemand spürte ihn deutlicher als die Muslime in aller Welt. Das Mitgefühl für fast 3000 Opfer der Anschläge war global. Die Schuldzuweisungen waren es nicht. Der 11. September hat die Muslime und ihren Glauben unter Generalverdacht gestellt. Ist das der „Kampf der Kulturen?“
Der Arabische Frühling Es gehört zu den versöhnlichen Erkenntnissen nach zehn Jahren, dass die Rechnung von Osama bin Laden nicht aufgegangen ist. Die Terrorgefahr ist zwar weiterhin groß, aber die arabischen Massen konnte er für seine Ideen nicht begeistern. Die Menschen kämpfen nicht für mehr Islam in ihren Ländern, sondern für Demokratie und soziale Gerechtigkeit. Dafür starben mutige Syrer, die sich gegen das Assad-Regime wehren. Mit Scharfschützen auf den Dächern und Folter lassen sich die unerschrockenen Muslime von ihrem Traum von einem besseren Leben nicht abbringen – ein Leben, das für die allermeisten von ihnen nichts mit bin Ladens Visionen zu tun hat.
Es war ein Tag, der die Welt veränderte: Durch die Terror-Anschläge am 11. September 2001 starben fast 3000 Menschen, die meisten von ihnen in den Trümmern des World Trade Centers in New York City. Der Tag hatte…
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… unter einem strahlend blauen Spätsommerhimmel wie diesem begonnen. Doch um…
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…um 8.46 Uhr Ortszeit flogen fünf El-Kaida-Terroristen eine von ihnen entführte Maschine der Fluggesellschaft American Airlines in den nördlichen der Zwillingstürme an der…
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…Südspitze Manhattans. Das Flugzeug, eine Boeing 767, war vollgetankt für den Flug von Boston nach Los Angeles und wirkte wie eine gigantische Brandbombe in dem 110 Stockwerke hohen Wolkenkratzer. Die Menschen…
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…in den Straßen der Metropole gingen vermutlich zum größten Teil von einem Unfall aus, bis das…
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…Unfassbare geschah: 17 Minuten nach der ersten Maschine fliegen fünf weitere Attentäter eine von ihnen entführte Maschine der Fluggesellschaft United Airlines in den…
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…Südturm des World Trade Centers. Auch diese Maschine sollte an die Westküste fliegen, auch sie löst…
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…in dem 417 Meter hohen Gebäude ein Inferno aus. Bei dem Aufprall der…
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…Flugzeuge steben die Passagiere, Besatzungen und die Attentäter sofort, dazu hunderte Menschen, die in den…
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….Zwillingstürmen arbeiten. Rund 50.000 sind es pro Tag, an diesem Septembermorgen, wird man später schätzen, waren vor der Katastrophe rund 20.000 in ihren Büros angekommen. Fassungslos schauen…
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…die Menschen in den Straßen der Stadt auf die brennenden Türme. Zu dem Zeitpunkt sind auf dem Areal des World Trade Centers und in der Umgebung bereits…
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…Fahrstühle nicht mehr zu benutzen, deshalb machen sich die Retter…
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…mit ihrer rund 40 Kilo schweren Ausrüstung durch die Treppenhäuser auf den Weg nach oben. Gegen den Strom der…
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…Menschen, die die Wolkenkratzer über die Treppenhäuser verlassen: Viele tausend sind auf dem Weg nach unten. Sie haben nicht viel Zeit: 56 Minuten nach dem Einschlag des Flugzeugs stürzt…
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…innerhalb von zehn Sekunden in sich zusammen. Die riesige Staubwolke, die…
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…dabei entsteht, quillt monströs durch die…
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…Häuserschluchten: In Todesangst versuchen die Menschen…
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…zu flüchten. Die Bilder von New Yorkern, die mit einer…
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…dicken Staubschicht überzogen sind, …
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…ins Gedächtnis der Welt…
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…eingebrannt. Feuerwehrleute und Polizisten…
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…helfen Verletzten, dann…
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…stürzt um 10.28 Uhr Ortszeit auch der Nordturm ein: 102 Minuten, nachdem der…
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…Angriff begonnen hat, sind von den den beiden 415 und 417 Meter hohen Wolkenkratzern nur noch Trümmer übrig. Etwa eine halbe Stunde später ordnet…
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…New Yorks Oberbürgermeister Rudolph Giuliani die Evakuierung des kompletten Bereichs südlich der 14. Straße an, und New Yorker wie Touristen machen sich…
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…durch die vom Staub vernebelten Straßen auf den…
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…Weg nach Norden. Nicht nur die Profis helfen, wer kann…
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…packt mit an. Viele…
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…verlassen Manhattan über Brücken zum Beispiel in Richtung Brooklyn. Unter den Flüchtenden sind viele…
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…gezeichnet von der Katastrophe. Hinter ihnen liegt…
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…Ground Zero: Fieberhaft suchen…
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…Feuerwehrleute und Polizisten nach Verletzten – Zivilisten und Kameraden – undauch die…
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…Feuer sind noch längst nicht gelöscht. Unermüdlich…
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…sind die Retter…
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…an diesem Tag und in den folgenden Wochen im Einsatz; was passiert ist..
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…können die Menschen der Stadt, kann die Welt…
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…noch gar nicht richtig fassen. Auch in…
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…Washington sind die Feuerwehrleute im Einsatz: Nachdem weitere fünf Terroristen ein von ihnen entführtes Flugzeug ins Pentagon gesteuert haben, brennt ein Flügel des amerikanischen Verteidigungsministeriums. Bei diesem Angriff sterben…
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…die 59 Menschen an Bord der Maschine und 125 Männer und Frauen im Pentagon. 106 weitere werden in dem ausbrechenden Feuer schwer verletzt. Wenig später…
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…stürzt der beschädigte Gebäudeteil ein. Es wird niemand zusätzlich verletzt, weil das Verteidigungsministerium aus Angst vor…
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…danach: Der Job der Katastrophen-Helfer wird…
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…nicht einfacher. Am Nachmittag des 12. September 2001…
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…finden die unermüdlich suchenden Retter noch eine Überlebende in den Trümmern – es wird die letzte sein. Während die Männer und Frauen am Ground Zero schuften,…
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…trauern sie um ihre Kameraden: Mehr als 400 Feuerwehrleute und Polizisten sind…
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…beim Einsturz des World Trade Centers ums Leben gekommen. Neben der Posttraumatischen Belastungsstörung, unter der viele…
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…Krebs: Jahre nach der Terror-Attacke erkranken immer mehr Männer und Frauen, die am…
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…11. September und in den Wochen danach den mit Asbest verseuchten Staub…
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…eingeatmet haben. Auch wenn den Feuerwehrleuten direkt nach dem Attentat versprochen worden war,…
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…dass die Stadt für sie sorgen würde, müssen inzwischen viele darum kämpfen, dass ihre Krebserkrankung als Folge ihrer Arbeit anerkannt wird. Vom…
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…Zustand am Ground Zero und in der Stadt machten sich am Tag nach den Terror-Anschlägen…
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…New Yorks Oberbügermeister Rudolph Giuliani (Mitte), der Gouverneur des Bundesstaates New York, George Pataki, und die damalige New Yorker Senatorin Hillary Clinton gemeinsam ein Bild. Meilenweit gingen die Politiker durch die Straßen der Stadt. Giuliani beschwor die New Yorker und die Welt, Ruhe zu bewahren, und sagte, die Zahl der Toten der Anschläge werde höher sein, als irgendjemand aushalten könne.
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Ground Zero in den Tagen und Wochen nach 9/11.
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AP
Ground Zero in den Tagen und Wochen nach 9/11.
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Erinnerungen an den 11. September: Das 9/11-Museum soll 2012 eröffnet werden, unter anderem mit der Mütze von Liam Callahan. Der Polizist der Hafenbehörde Port Authority war nach dem Bombenanschlag im Jahr 1993 auf das World Trade Center für seine Tapferkeit ausgezeichnet worden und gehörte 2001 zu den ersten, die nach dem Angriff versuchten, Menschen zu retten. Er starb am 11. September 2001 im Alter von 44 Jahren. Ausgestellt werden soll auch…
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…der Helm des Stahlarbeiters Larry Keating: Er gehörte zu den Männern, die in den neun Monaten nach den Terror-Anschlägen die Trümmer beseitigten. Keating starb 2011 durch einen Herzinfarkt. Zur Sammlung des Museums gehören…
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…die Schuhe von Brian van Flandern, der sich am 11. September 2001 aus Brooklyn aufmachte, um am Ground Zero zu helfen, und 24 Stunden ohne Pause in den Trümmern nach Überlebenden suchte,…
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…eine Firmenkreditkarte von Gennie Gambale, die in der 103. Etage des Nordturms arbeitete, als das Flugzeug in den Stockwerken unter ihr einschlug und ihr – wie rund 1400 anderen Menschen – die Fluchtwege abschnitt. Sie starb…
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… im Alter von 27 Jahren, ihr Portemonnaie wurde auf dem Dach eines Hotels am World Trade Center gefunden. Von…
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…Linda Lopez stammen die blutverschmierten Schuhe: Die New Yorkerin arbeitete am 11. September im 97. Stockwerk des Südturms, als das Flugzeug um 8.46 Uhr in den Nordturm einschlug. Obwohl nicht klar war, was passiert war, habe sie das Gefühl gehabt, sie müsse das Gebäude verlassen, berichtete Lopez später. Sie hatte im Treppenhaus die 61. Etage erreicht, als eine Erschütterung sie gegen die Wand schleuderte: Über ihr war das Flugzeug in den Südturm eingeschlagen. Lopez zog ihre Schuhe aus und lief barfuß bis vor das World Trade Center, über herabgefallene Trümmer und Glas. Erst als ihr jemand sagte, dass ihre Füße bluteten, habe sie die Schuhe wieder angezogen. Im 9/11 Museum soll auch…
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…der Helm von Feuerwehrmann Kevin M. Prior ausgestellt werden: Man vermutet, dass er mit Kollegen etwa in der 20. Etage des Nordturms war, als das Gebäude einstürzte. Seine Leiche wurde drei Wochen später gefunden.
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New York City und der 11. September 2001.
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New York City und der 11. September 2001.
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Und noch ein Hoffnungsschimmer. Dass der Westen (ohne Deutschland) den libyschen Rebellen im Freiheitskampf gegen Gaddafi aus der Luft half, war ein Akt der Menschlichkeit. Teuer und uneigennützig, denn der Erfolg war nicht garantiert, und Öl ließ sich auch bei Gaddafi kaufen. Doch diese bisher einmalige Waffenbrüderschaft der Nato mit einem arabischen Land könnte sich als wertvoll erweisen. Als Meilenstein im Kampf um die Kultur des Zusammenlebens.