Auf diesen Fall um eine Kegeltruppe aus NRW, die sich im Urlaub auf Mallorca befand, als es am 20. Mai zu einem verheerenden Brand in der Playa de Palma kam, blickt ganz Deutschland mit Spannung.
So sollen die Männer während ihres Urlaubs auf Mallorca durch glühende Zigarettenstummel ein Feuer auf der Außenterrasse der Bar „Why not Mallorca“ verursacht haben, bei dem auch eine Wohnung sowie ein Hotel teilweise schwer beschädigt und drei Menschen leicht verletzt worden. Dafür sitzt die Gruppe auch sechs Wochen später noch in Untersuchungshaft – doch ihre Anwälte wollen das nun ändern!
Urlaub auf Mallorca: Kegelbrüder aus NRW seit Wochen in Haft – Anwälte legen Berufung ein
Wie die „Mallorcazeitung“ berichtet, haben die Anwälte der „Kegelbrüder“ ihre Strategie geändert. Sie wollen nun Berufung beim Landesgericht (Audiencia Provincial) einlegen. Der Grund: Seit Tag eins beißen sie sich beim zuständigen Ermittlungsrichter mit ihren Anträgen zur Freilassung die Zähne aus.
Beim Landgericht sollen nun drei weitere Richter entscheiden, ob wirklich ein dringender Tatverdacht oder Fluchtgefahr bestehen – daran zweifeln die Anwälte nämlich. Somit sei es überhaupt nicht zulässig, die acht in Haft verbliebenen Männer weiter dort zu halten.
Laut „Mallorcazeitung“ gelten in Spanien strenge Bedingungen, um eine Untersuchungshaft anzuordnen und beizubehalten. So müsse neben einer Schwere der zur Last gelegten Straftat inklusive eines dringenden Tatverdachts auch Fluchtgefahr bestehen. Auch die Befürchtung, der oder die Beschuldigte/n könnte planen, Beweise zu vernichten oder weitere Menschen zu gefährden, spiele eine Rolle.
Mallorca: Wieso geht die spanische Justiz mit einer solchen Härte gegen die Kegelbrüder vor?
Laut den Anwälten der Kegelbrüder sei jedoch keine dieser Voraussetzungen erfüllt – weder zum Zeitpunkt des Haftbeschlusses, noch derzeit. Viel mehr handele es sich bei den Inhaftierten um Personen, die aufgrund ihrer sozialen, familiären und beruflichen Wurzeln in Deutschland ein Interesse daran hätten, die Angelegenheit schnellstmöglich zu klären.
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Ungereimtheiten gibt es auch über den Ablauf der angeblichen Tat: Der Ermittlungsrichter geht davon aus, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde. Diese Annahme basiert auf der Zeugenaussage einer Frau, die beobachtet haben will, wie die Deutschen Zigarettenstummel und alkoholische Flüssigkeiten auf das Schilfdach der Bar „Why not Mallorca“ warfen. Als das Feuer ausbrach, sollen die „Kegelbrüder“ über einen Hinterausgang des Hotels geflüchtet sein.
Die Anwälte widersprechen dieser Schilderung. Drei der Männer seien zwar von ihrem Balkon zu dem Hotelbalkon geklettert, der an das Schilfdach angrenzt. Allerdings erst nach Ausbruch des Brandes, und zwar, um Hotelgäste zu warnen. Mehrere der Inhaftierten sind Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.
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Ebenso offen ist die Rolle zweier Hotelgäste, die sich ebenfalls kurz vor dem Brand auf besagtem Balkon aufgehalten haben sollen. Wiederholte Anträge der Verteidiger auf zusätzliche Beweisaufnahme zur Klärung wurden vom Ermittlungsrichter bislang abgeschmettert – genau wie die Anträge auf Freilassung auf Kaution.
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Ob die Kegelbrüder und ihre Anwälte vorm Landgericht Erfolg haben, wird sich nun zeigen müssen. Laut „Mallorcazeitung“ hofft man darauf, dass sich die Richter der Audiencia Provincial zeitnah mit dem Fall beschäftigen, da im August erfahrungsgemäß ein Großteil der spanischen Justiz lahm liegt. (alp)
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