Veröffentlicht inSportmix

Olympia 2021: Bundestrainerin nach Reit-Drama scharf unter Beschuss – „Hau mal richtig drauf“

Olympia 2021: Bundestrainerin nach Reit-Drama scharf unter Beschuss – „Hau mal richtig drauf“

Olympia 2021.jpg
Bei Olympia 2021 sorgte eine deutsche Bundestrainerin für Entsetzen! Foto: imago images (Montage DERWESTEN)

Drama pur bei Olympia 2021 in Tokio! Die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu ist am vorletzten Wettbewerb vom ersten auf den 31. Platz zurückgefallen. In einem dramatischen Springreiten ist für die deutsche Athletin der Traum von Gold geplatzt (DER WESTEN berichtete).

Völlig aufgelöst musste sich Schleu von ihrer Medaillen-Hoffnung bei Olympia 2021 verabschieden, weil ihr zugelostes Pferd Saint Boy im Tokyo Stadium verweigerte und sie damit die Chancen auf ein Top-Resultat einbüßte. Doch für heftige Kritik bei den Zuschauern sorgten die Kommandos von der Bundestrainerin.

Olympia 2021: Bundestrainerin nach Reit-Drama scharf unter Beschuss

„Hau richtig drauf, hau!“, rief Kim Raisner in Richtung ihrer Athletin. Das Kommando war im Fernsehen deutlich zu hören. Schleus Pferd war in der Situation sichtlich überfordert und die deutsche Athletin in Tränen aufgelöst.

Raisners Kommando befolgte Schleu anschließend. Sie setzte vehement Gerte und Sporen ein, um Saint Boy in die Spur zu bringen. Doch keine Chance: Nach den ersten vier Hindernissen wollte das Pferd nicht mehr.

https://twitter.com/JeepneyJulez/status/1423589178508521479?ref_src=twsrc%5Etfw

Im Netz werden die Bundestrainerin und auch die Reiterin dafür kritisiert. „Unglaublich, dass die Trainerin Kim Raisner die Reiterin mit ,Hau drauf‘ zur Tierquälerei auffordert. Sofort feuern“, fordert ein Twitter-User.

Olympia 2021: „Man sollte sie nicht mehr in die Nähe von Tieren lassen“

Eine Zuschauerin war von den Kommandos entsetzt: „Die Tierquälerin heißt Annika Schleu! Die Trainerin, die zur Tierquälerei aufforderte heißt Kim Raisner! Man sollte diese Frauen nicht mehr in die Nähe von Tieren lassen.“

Das Pferd hatte schon bei der ROC-Reiterin Gulnas Gubaidullina dreimal verweigert. Nach dem Wettkampf erklärte Raisner den Tränen nahe im ARD-Interview: „Es war einfach unfair, das Pferd hat vorher schon dreimal verweigert. Aber es hätte vier Verweigerungen gebraucht, um das Pferd wechseln zu können. Der Tierarzt hat gesagt, das Pferd ist okay. Das wäre der letzte Ausweg gewesen.“

——————————

Mehr zu OIympia 2021:

——————————

Für Tierschützer steht die Schuldfrage nicht zur Debatte. Die Vorwürfe der Tierquälerei wurden nach den Anweisungen von Raisner immer lauter.

Olympia 2021: Schleu rechtfertig sich

Nach dem Wettkampf sagt auch ARD-Moderator Alexander Bommes (45) im Studio: „Das war aus Tiersicht verstörend. Das Bedarf später großer Aufarbeitung.“

Im Interview bei Eurosport rechtfertige sich Schleu: „Ich habe alles gegeben. Ich habe online leider schon gelesen, dass fiese Nachrichten in meine Richtung geschickt wurden. Ich denke schon, dass ich gut mit dem Pferd umgehen kann. Es ist schwierig, wenn man das Pferd hat und dann auch schon jemand anders draufgesessen hat.“

Bundestrainerin Raisner musste die Szenen persönlich dem DOSB erklären. Der veröffentliche auch eine kritische Stellungnahme. Der Verband teilte mit: „Zahlreiche erkennbare Überforderungen von Pferd-Reiter-Kombinationen sollten für den internationalen Verband dringend Anlass dafür sein, das Regelwerk zu ändern. Es muss so umgestaltet werden, dass es Pferd und Reiter schützt. Das Wohl der Tiere und faire Wettkampfbedingungen für die Athletinnen und Athleten müssen im Mittelpunkt stehen.“

Ob die Olympia-Szene Konsequenzen für Raisner und Schleu haben wird, ist allerdings noch unklar.