Sie sind wieder da! In NRW breitet sich eine bekannte, aber noch immer unscheinbare Gefahr aus. Und sie sind verdammt gefährlich: die Eichenprozessionsspinner. Schon seit Wochen arbeiten Streckenwarte entlang der Landes- und Bundesstraßen in NRW gegen die miesen Insekten. Ein Straßenwärter aus Unna erklärt: „Feine weiße Fäden an der Rinde sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Raupen des Eichenprozessionsspinners geschlüpft sind!“
Angelockt vom Blattgrün wandern die Raupen an Eichen vom Stamm in die Krone, um sich dort groß zu fressen und mehrfach zu häuten. Dann läuft die Zeit gegen die Straßenwärter, denn: Haben sich die Raupen ein drittes Mal gehäutet, weisen sie die berüchtigten Gifthärchen auf – und können nicht mehr so ohne Weiteres mit chemischen Bekämpfungsmitteln besprüht werden! Und dieses Gift ist verdammt gefährlich für alle in NRW…
NRW: Unscheinbare Gefahr breitet sich aus
Die feinen Haare enthalten ein Nesselgift, das die Atemwege reizen und allergische Reaktionen bei Menschen und Tieren auslösen kann. Für Hunde ist dieses Gift bisweilen tödlich. Die Brennhaare können bis zu 500 Meter weit fliegen, stellen bis zu drei Jahre eine Gesundheitsgefahr dar, wenn sie nicht entfernt werden.
Zweimal, im Abstand von 14 Tagen, muss ein vom Eichenprozessionsspinner befallener Baum mit einem Nematoden-Wasser-Gemisch besprüht werden. Damit beginnen die NRW-Straßenwärter in den kommenden Wochen. Bei Nematoden handelt es sich um Fadenwürmer, die als natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden können. Für Menschen und Tiere sind sie unbedenklich.
Experten raten zum schnellen Handeln
Der Haken: Sie sind lichtempfindlich, können also nur am Abend versprüht werden. Zu viel Regen würde sie wiederum zu schnell von den Blättern waschen. Bei zu viel Wind wäre es unwahrscheinlich, dass sie überhaupt in ausreichender Anzahl auf den Blättern landen. Und wenn es zu kalt ist, sind sie schlicht bewegungsunfähig. Es kommt also auf das richtige Timing an – und das könnte bald anstehen!
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Der Unnaer Straßenwärter: „Unser Einsatz wirkt. An einigen Standorten ist der Bestand der Raupen so deutlich zurückgegangen, dass wir jetzt andere Standorte berücksichtigen können.“ Kein leichtes Unterfangen, weil die Raupen des Eichenprozessionsspinners von Baum zu Baum wandern und sich zwischen Blättern und Ästen vor den Nematoden verstecken. Bleibt zu hoffen, dass sie bald den Kampf verlieren…