Angesichts schlechter Ernten in weiten Teilen Deutschlands stellt das Bundeslandwirtschaftsministerium den Bauern Hilfen in Aussicht. Konkret geht es zum Beispiel um zinsverbilligte Kredite Steuer-Stundungen.
Berlin.
Die von der schlechten Ernte in diesem Jahr betroffenen Bauern können mit Hilfen des Staates rechnen. „Landwirten, denen wegen der widrigen Witterungverhältnisse kurzfristig Liquiditätsengpässe drohen, stehen verschiedene Hilfsmöglichkeiten zur Verfügung“, sagte ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums der „Passauer Neuen Presse“ vom Montag.
Die Landwirtschaftliche Rentenbank etwa biete zinsverbilligte Kredite an, zudem gebe es Unterstützung seitens der Finanzämter in den betroffenen Bundesländern, die auf Antrag Steuerschulden stunden und Vorauszahlungen anpassen könnten. Das Ministerium rechnet laut Bericht mit Getreide- und Rapserträgen deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt.
Kommunen könnten die Grundsteuer erlassen
Bei einer „wesentlichen Ertragsminderung“ könnten Behörden auf Säumniszuschläge, Stundungszinsen und Vollstreckungsmaßnahmen verzichten, sagte der Ministeriumssprecher. Gemeinden könnten die Grundsteuer erlassen. Die landwirtschaftlichen Alters- und Krankenkassen könnten die Sozialversicherungsbeiträge stunden. Bevor ein Landwirt diese Hilfen in Anspruch nehmen könne, müsse er aber seine besondere Bedürftigkeit nachweisen.
Zu wenig Regen im Frühjahr, starke Spätfröste im Mai und Dauerregen zur Erntezeit haben den Landwirten die Arbeit erschwert, die Ernteeinfuhr an vielen Orten verzögert und zu Einbußen bei Menge und Qualität geführt, sagte der Sprecher der Zeitung. Der Verband Deutscher Mühlen erwartet, dass das Brot teurer wird. Der Deutsche Bauernverband will sich am Donnerstag zur diesjährigen Ernte äußern. (afp)