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Duisburger Christopher-Street-Day am Samstag abgesagt

Duisburger Christopher-Street-Day am Samstag abgesagt

Christopher-Street-Day, Ausstellung, Annette von Brauchitsch-Lavaulx und Joachim Müller.jpg
Foto: Funke Foto Services
Schwule und Lesben wollten am Samstag in Duisburg den Christopher-Street-Day feiern, doch die Veranstaltung musste wegen des drohenden Sturms abgesagt werden.

Duisburg. 

Die Feiern zum Christopher Street Day in Duisburg sind am Samstagvormittag wegen der Sturmwarnung für den Nachmittag abgesagt worden. Schwule und Lesben wollten vor dem Duisburger Hauptbahnhof feiern. Unter anderem sollten Fotos ausgestellt werden, die allerdings noch bis 7. August zu sehen sein werden.

Porträts von transgeschlechtlichen Menschen

Pia ist Polizistin. Letztes Jahr war sie noch Polizist – und hieß Peter. Von ihrem Weg zum Leben als Frau erzählte sie am Freitag bei der Eröffnung der Fotoausstellung „Trans* in der Arbeitswelt“, die bis zum 7. August in den Räumen des Berufsinformationszentrums (BIZ) zu sehen ist.

Zwölf Porträts von transgeschlechtlichen Menschen sind unter der Leitung der Fotografin Anja Weber entstanden. Als Dauerausstellung sind die Arbeiten in Brüssel zu sehen, eine Wanderausstellung reist durch Deutschland. Anlässlich der Kulturwoche, die im Rahmen des Christopher-Street-Days geplant war, bevor der abgesagt werden musste, wird sie nun erstmals mit Unterstützung des Lesben- und Schwulenverbands in NRW gezeigt.

Die Menschen auf den Bildern sind gerade bei der Arbeit, sie passen in die Umgebung, wie es jeder und jede andere tun würde. „Mit dieser Ausstellung wollen wir den Menschen die Angst vor dem Jobverlust und einem sozialen Abstieg nehmen“, erklärt Joachim Müller vom Referat für Gleichberechtigung und Chancengleichheit der Stadt Duisburg. Diese Probleme könne es nach einem Outing durchaus geben, doch es gibt auch viele andere Beispiele, betont Müller. Zum Beispiel die der Lehrerin, des Gemüsehändlers, der Lkw-Fahrerin, des Archivars, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind.

Wohl unbewusst für männlichen Beruf entschieden

Und eben auch die von Pia, die jahrelang mit dem SEK arbeitete, Türen eintrat, in Schusswechsel geriet und körperliche Auseinandersetzungen hatte. Unbewusst, vermutet sie, hat sie sich für einen Beruf entschieden, wie er männlicher nicht sein kann. Anfang des Jahres entschied sie sich dazu, offen als Frau zu leben und so auch ihrer Arbeit im Landeskriminalamt Düsseldorf nachzugehen. „Es ist ein ganz tolles Gefühl“, sagt sie. Denn nun muss sie ihre Persönlichkeit nicht mehr als Geheimnis mit sich herumtragen. „Ich komme in eine große Ruhe hinein.“