Wegen Mengenrücknahmen der Gesellschafter prüft die HKM-Geschäftsführung Kurzarbeit für die ersten Monate des Jahres 2016.
Duisburg.
Die Geschäftsführung der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) wird möglicherweise Kurzarbeit für die ersten Monate des Jahres 2016 bei der Agentur für Arbeit beantragen. „Die Prüfung läuft, sie ist allerdings ergebnisoffen“, bestätigte Arbeitsdirektor Peter Gasse am Donnerstag. Als Grund nennt er Abbestellung von HKM-Produkten bei den Gesellschaftern Thyssen-Krupp, Vallourec und Salzgitter – sie sind gleichzeitig die einzigen Kunden der Hütte.
Der Betriebsrat wurde im Wirtschaftsausschuss von den Plänen der Geschäftsführung in Kenntnis gesetzt, er informierte daraufhin über die Vertrauensleute die Belegschaft. „Wir kennen die Zahlen und müssen davon ausgehen, dass die Agentur für Arbeit einen Antrag auf Kurzarbeit genehmigen würde“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Ulrich Kimpel.
Bei den Mengenrücknahmen der Gesellschafter soll es sich um eine Größenordnung von rund 100 000 Tonnen pro Monat handeln. Die monatliche Kapazität der Hütte liegt zwischen 430 000 und 440 000 Tonnen. Besonders schlagen offenbar die Schwierigkeiten bei Vallourec ins Kontor. Der Röhren-Spezialist habe für Januar und Februar rund 50 Prozent der üblichen Abnahmemenge abgemeldet, heißt es. Ob die Bestellungen im März wieder anziehen, sei noch ungewiss. Hintergrund der Entwicklung sind die anhaltend niedrigen Öl- und Gaspreise, die auch das Pipeline-Geschäft von Vallourec ins Stocken bringen.