Kabeldiebe und Unfälle haben den Bahnverkehr rund um Essen am Freitagabend lahmgelegt. Zwischenzeitlich fuhr kein Zug mehr aus dem Hauptbahnhof.
Essen.
Bahnkunden im Ruhrgebiet mussten am Freitagabend einmal mehr Geduld mitbringen. Gleich drei Vorfälle haben den S-Bahn- und Regional-Verkehr zwischen Mülheim und Bochum erheblich durcheinander gebracht. Mehrere Streckenabschnitte mussten zwischenzeitlich gesperrt werden. Es gab Verspätungen, Umleitungen und Zugausfälle.
Auf der S-Bahn-Strecke zwischen Essen und Bochum hatten Metalldiebe ersten Ermittlungen der Bahn zufolge Signalkabel gestohlen. Die Folge: Zwischen den Haltestellen Essen-Steele Ost und Bochum-Ehrenfeld war von etwa 17.40 Uhr an über mehrere Stunden eines der beiden Gleise gesperrt. Wie ein Bahnsprecher auf Anfrage sagte, fuhren Züge noch in beide Richtungen – mussten sich aber ein Gleis teilen. Einzelne S-Bahnen wurden über die Fernverkehr-Gleise umgeleitet. Es kam zu Verspätungen und Ausfällen in beide Richtungen.
Die Reparaturarbeiten dauerten bis etwa 22.15 Uhr; dann wurde die Strecke wieder freigegeben.
Sperrung zwischen Mülheim und Essen-West
Zusätzlich wurde auch der Bahnverkehr zwischen Mülheim und Essen behindert – mit Folgen für weitere Teile der Hauptachse vom Ruhrgebiet nach Düsseldorf und Köln. Zwischen Mülheim und Essen-West sei ein Zug auf dem Gleis mit etwas kollidiert, sagte der Bahnsprecher.
Für die Dauer der Ermittlungen ließ die Bundespolizei die Strecke komplett sperren. Alle vier Gleise waren von 19.50 bis etwa 20.15 Uhr dicht. Erst anschließend konnte der Verkehr auf der wichtigen Achse wieder anrollen. Ergebnis der Ermittlungen: Der ICE habe offenbar einen Fuchs überfahren, so ein Sprecher der Bundespolizei.
Einsatz zwischen Essen-Kray Nord und dem Hbf
Zwischen Essen-Kray Nord und dem Hauptbahnhof hat es am Abend gegen 20 Uhr auch noch einen Zwischenfall gegeben: Es wurde ein Unfall mit Personenschaden vermutet – der Lokführer einer S-Bahn der Linie 2 befürchtete, einen Menschen angefahren zu haben.
Die Bundespolizei ließ auch diese Strecke komplett sperren. Am Abend suchte sie mit Einsatzkräften am Boden und mit einem Hubschrauber inklusive Wärmebildkamera nach dem möglichen Unfallopfer – ohne Ergebnis. 20 Reisende mussten nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei knapp anderthalb Stunden in der S2 sitzen bleiben, bis diese schließlich in den Hauptbahnhof Essen gebracht werden konnte. Im Bahnhof untersuchten Experten schließlich auch noch den Zug auf etwaige Unfall-Spuren. Es seien jedoch keine Hinweise auf einen Personenschaden gefunden worden.
Die Strecke vom Essener Hauptbahnhof in Richtung Essen-Kray Nord bzw. Gelsenkirchen war bis 22:10 Uhr gesperrt. Der S-Bahnhof Essen-Kray Nord wurde gar nicht mehr angefahren; Regionalzüge waren verspätet und wurden teilweise umgeleitet.