Das „Kommunale Integrationszentrum“ (früher RAA), ein Fachbereich der Stadtverwaltung, erklärte bereits im Dezember, die Errichtung einer Schule, die der umstrittenen Gülen-Bewegung nahesteht, sei nicht zu beanstanden – sondern passe zu einer offenen und pluralistischen Stadt.
Essen.
Soll sich in Vogelheim ein türkisches Privat-Gymnasium ansiedeln, das der umstrittenen Gülen-Bewegung nahesteht? In dieser Frage ist die Stadtverwaltung offenbar gespalten.
Während sich Schuldezernent Peter Renzel eindeutig gegen die Etablierung eines türkischen Gymnasiums ausgesprochen hat, hat Helmuth Schweitzer, der Leiter des „Kommunalen Integrationszentrums“ (früher RAA), bereits im Dezember für die Bildung einer solchen Schule geworben. Das „Kommunale Integrationszentrum“ gehört in den Geschäftsbereich von Kultur- und Integrations-Dezernent Andreas Bomheuer.
„Keine Bedenken“ gegen den Aufbau des Gymnasiums
Schweitzer schrieb in einem internen Vermerk, der dieser Zeitung vorliegt: Aus „fachlicher Sicht“ bestünden „prinzipiell keine Bedenken“ gegen den Aufbau des Gymnasiums. Der Trägerverein, der der Gülen-Bewegung „sehr nahe“ stehe, sei „weder islamistisch noch stellt er eine Gefahr für den sozialen Frieden dar“. Die Gülen-Bewegung sei dabei, sich erfolgreich in Deutschland zu etablieren mit viel Tempo und effektiven Organisationsstrukturen und verschaffe sich damit „viel Respekt in Teilen der konservativen deutschen Bildungspolitik“.
Seinen Vermerk schließt Helmuth Schweitzer so ab: „Eine offene und von Pluralität geprägte Stadt kann sich einer dynamischen Entwicklung in Migrantenmilieus nicht verweigern.“ Schweitzer wollte den Vorgang am Mittwoch nicht kommentieren.