Grausam! Das Wort beschreibt sehr gut die Bilder und Videos, die wir seit neustem täglich in den sozialen Medien, im Fernsehen oder in den Zeitungen sehen. In der Ukraine herrscht Krieg. Jamala (Sussana Dzhamaladinova), die ESC-Gewinnerin von 2016, erlebt das am eigenen Leib.
Auf Instagram spricht die Sängerin über die Angriffe durch Russland und die Auswirkungen davon. Die schockierenden Aufnahmen der Mutter und ihrer beiden Söhne sorgen für Gänsehautmomente. Die ESC-Siegerin wendet sich mit ergreifenden Posts an ihre Follower.
ESC-Gewinnerin Jamala musste Kinder vor Granaten retten
Ihre Beiträge erreichen Menschen aus der ganzen Welt. Uns eingeschlossen. Alles begann am Donnerstag (24. Februar). Die 38-Jährige erzählt, wie sie innerhalb von 15 Minuten Kleidung und andere lebenswichtige Dinge packen musste. Sie floh aus ihrer Heimat – aus der Ukraine.
Ihren Mann musste Sussana zurücklassen: „Millionen Frauen und Kinder haben alles verlassen, ihre Wohnung, ihr Hab und Gut … alles! Sie verließen ihre Männer, die ihr Land verteidigen, und rannten los, um ihre Kinder vor den Granaten zu retten“, schrieb sie in einem Posting.
Die Worte lassen einen verstummen. Auf ihrem Instagram-Account war es ein paar Tage lang still. Dann meldete sie sich wieder. Sie und ihre beiden Söhne sind wohlauf. Sie sind bei ihrer Schwester in Istanbul untergekommen. Nachdem sie Kiew in aller Eile verlassen hatten, lebten die drei vier Tage lang im Auto – ohne Verpflegung!
ESC-Gewinnerin Jamala wendet sich mit herzzerreißenden Worten an die Menschen
2016 gewann Jamala den ESC mit ihrem selbst geschriebenen Lied „1944“. Es handelt von ihrer Oma, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt hat. Die junge Mutter hätte es nie für möglich gehalten, selbst einmal in dieser Situation zu sein. Der Anfang des Liedes: „Wenn Fremde in euer Haus kommen, sie alle umbringen und sagen, dass es nicht ihre Schuld ist, wo bleibt euer Verstand? Wo bleibt eure Menschlichkeit?“
Sie ist wütend – „Ihr nehmt wieder Leben, kommt wieder in die Häuser der Menschen“ – aber gleichzeitig versucht sie, den Menschen Hoffnung zu geben: „Ich glaube, dass wir gemeinsam stärker sind, als wir denken.“
Es ist herzzerreißend. Angesichts der Worte von Sussana „Denkt nach! Stoppt diesen Wahnsinn! 16 Kinder sind tot und etwa 200 verwundet“, steigen einem die Tränen in die Augen.