Essen.
Mit verschiedenen Monatstickets des VRR (zum Beispiel dem Ticket 2000, dem Bären-Ticket oder auch dem Young-Ticket Plus) besteht für Kunden des VRR die Möglichkeit, andere Personen kostenlos in den öffentlichen Verkehrsmitteln mitzunehmen.
Und mit der neuen App namens „karmaticket“ soll das nun auch häufiger geschehen – und auch Fremde sollen mitgenommen werden.
Das Prinzip: Ticketinhaber können in der App eine Strecke mit einem Zeitfenster anbieten, die sie nutzen werden. Mitfahrer in der App ebenfalls angeben, wann sie wohin fahren wollen.
App: Mehr als 400 Nutzer
Bei Übereinstimmung kommt es dann praktisch zu einem Match, wie Jan C. Lubzitsch, Erfinder der App, sagt. Akzeptiert der Ticketinhaber die Anfrage, können die beiden miteinander chatten und die erforderlichen Details abklären.
Und wie viele Personen nutzen die App bereits? „Wir haben über 400 angemeldete Nutzer (Stand: 05.11.2018). Tendenz enorm steigend“, erklärt Lubitzsch, dem die Idee durch eine Verkettung unglücklicher Umstände kam, wie er selbst sagt.
Er habe zu seinem Ticket ein Zusatzticket benötigt, das er zu kaufen vergessen hatte. Kurz bevor er den Geltungsbereich seiner Fahrkarte verlassen hatte, kam ihm der Einfall: Eine Weitergabe von Zusatztickets wäre praktisch – ist aber verboten.
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App ist derzeit noch kostenlos
Daraufhin begann der Start-Up-Gründer mit der Recherche nach Mitnahme-Apps und musste feststellen, dass es auf dem Markt keine Anwendung in Echtzeit gibt. Er selbst habe selbst bereits zwei Mal Personen, die er nicht kannte, mit seinem Ticket mitgenommen. Kombiniert ergab das das „karmaticket“.
Kosten fallen derzeit noch keine an. Die App kann im Google Store heruntergeladen werden und wird auch bald im Apple Store verfügbar sein. Bleibt die Anwendung aber weiterhin so erfolgreich, kommen höhere Servicekosten auf die Betreiber Lubitzsch und seinen Kollegen Jörg Bellrich zu.
Das bedeutet für die Mitfahrer, dass eine Nutzungsgebühr von wahrscheinlich sechs Euro pro Monat fällig sein wird, um die laufenden Kosten zu decken. Mittelfristig planen die beiden Männer aber, die App kostenfrei anzubieten.
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Verkehrsgesellschaften suchen nach Kontakt
Derzeit ist die Anwendung nur für das Bus- und Bahnnetz Rhein-Ruhr ausgelegt. Stellt sich die Frage: Wie stehen die Verkehrsgesellschaften dazu?
Lubitzsch erzählt: „Die Verkehrsgesellschaften, zumindest die, die sich nicht vor neuen Modellen scheuen und keinen reinen Umsatzprotektionismus betreiben, suchen vorsichtig Kontakt zu uns und wir freuen uns auf den Austausch.“
Auf Anfrage unserer Redaktion teilte Sylvia Neumann von der Ruhrbahn Essen mit: „Grundsätzlich bieten [einige] Ticketarten eine Möglichkeit zur Mitnahme von Personen an. Ob und wie die Ticketinhaber die Möglichkeit nutzen, steht dem Ticketinhaber selbstverständlich frei.“ (cs)